28.11.2017  Bildung

Unverändert hohe Studiennachfrage – unverändert wacklige Finanzierung

Zu den Studienanfängerzahlen für 2017, die das Statistische Bundesamt heute vermeldet hat, erklärt Kai Gehring MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:

„Die Studiennachfrage ist unverändert hoch, unverändert wackelig ist aber Finanzierung der Hochschulen. Vor zwölf Jahren erwartete die Kultusministerkonferenz für 2017 etwas mehr als 350.000 Studienanfänger, tatsächlich sind es mehr als eine halbe Million. Das zeigt: Nach dem Studierendenberg rauschen die Zahlen nicht wieder zu Tal, sondern wir bewegen uns auf einer ausgedehnten Hochebene. Die Finanzministerien müssen umplanen, denn die demografische Rendite durch sinkende Schüler- und Studierendenzahlen fällt aus.

Die konstant hohe Studiennachfrage macht eine enge Bund-Länder-Zusammenarbeit für Universitäten und Fachhochschulen weiter dringend erforderlich. Den Hochschulpakt, der bisher nur bis 2020 vereinbart ist, müssen Bund und Länder fortsetzen, endlich verstetigen und besser ausstatten. Der Nachfolgepakt muss das feste und dauerhafte Fundament einer besseren Grundfinanzierung der Hochschulen bundesweit bilden. Das würde den Universitäten und Fachhochschulen mehr Planungssicherheit geben und so für bessere Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft sorgen.

Darüber hinaus braucht es Investitionen in die digitale und bauliche Ausstattung unserer „Infrastrukturen des Wissens“, weil Labore und Hörsäle auf der Höhe der Zeit für gute Lehre und Forschung unerlässlich sind. Hinzu kommt der Bedarf an sozialer Infrastruktur: bezahlbares studentisches Wohnen gehört in allen Hochschulstädten besser gefördert, um der gestiegenen Knappheit beizukommen. In gute Bildung zu investieren, schafft Lebenschancen für jeden Einzelnen und sichert dauerhaft die Zukunftsfähigkeit und den Wohlstand des ganzen Landes.“

Die PM als PDF: PM_17_11_28_Studierende_2017_Rekord