15.10.2019  Menschenrechte

Unicef-Report „Children, food and nutrition“

Zum heute veröffentlichen Unicef-Report „Children, food and nutrition“ erklären Kai Gehring, Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, und Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik:

Kai Gehring, Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe:
„Weltweit rauben Hunger und Fehlernährung Kindern ihre Lebenschancen, behindern ihre körperliche und geistige Entwicklung. Es ist ein Skandal, dass jedes dritte Kleinkind unter Mangelernährung leidet. Der Kampf gegen Hunger und Fehlernährung muss deshalb massiv verstärkt werden. Ein elementares Kinderrecht und zentrales Nachhaltigkeitsziel sind damit – im 30. Jahr der UN-Kinderrechtskonvention – eklatant verletzt. Fehlernährung von Kindern zeigt sich in Form von Unterernährung, verstecktem Hunger durch fehlende Nährstoffe sowie Übergewicht. Alle diese Arten von Fehlernährung sind überdurchschnittlich häufig mit Armut verbunden. Gesunde Ernährung ist deshalb auch eine zentrale Gerechtigkeitsfrage.“

Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik:
„In Ländern des Globalen Südens, insbesondere in Südasien und Subsahara-Afrika, leiden Kinder unter Mangelernährung. 50 Millionen Kinder sind unterernährt. Der Hunger beeinträchtigt nicht nur in drastischem Maße die Zukunftschancen der Kinder selbst, sondern hat auch gesamtgesellschaftliche Folgen für die Entwicklungsmöglichkeiten ganzer Regionen. Einerseits muss die Entwicklungspolitik einen Fokus auf das Recht auf Nahrung, insbesondere bei Kindern, legen. Maßnahmen müssen so ausgerichtet werden, dass sie einen klaren Beitrag zur selbstbestimmten Ernährung der betroffenen Familien leisten. Auf der anderen Seite müssen sich auch die Industrienationen ihrer Verantwortung für den globalen Hunger stellen. Unser Konsum, unsere Landwirtschaft und unsere Klima- und Handelspolitik formen die strukturellen Ursachen für den Hunger von Kindern im Globalen Süden. Hier verfügen wir über direkte Hebel, um langfristig den Hunger weltweit zu  bekämpfen. Diese müssen wir endlich nutzen.“