29.06.2017  LGBTI

Statement zur „Ehe für alle“

Kai Gehring, GRÜNES Mitglied im Deutschen Bundestag sowie „Blütenfest-Award“-Preisträger des Ruhr-CSD 2014, erklärt zur morgigen Abstimmung zur „Ehe für alle“:

„Aus vollem Herzen werde ich für die „Ehe für alle“ stimmen! Denn dafür kämpfe ich seit zwei Jahrzehnten mit vielen Wegbegleitern.

Seit den 1990er Jahren haben wir Grüne im Bundestag in jeder Wahlperiode die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare beantragt.

Wenn der Bundestag morgen grünes Licht gibt, dann erfolgt endlich der Durchbruch zur überfälligen Gleichstellung, und wir erleben einen historischen Tag.

Die „Ehe für alle“ ist nicht nur ein Gewinn für schwule und lesbische Paare, sondern für Respekt vor allen Minderheiten und für die Freiheit unserer gesamten Gesellschaft.

Die Ehe-Öffnung nimmt niemandem etwas, sondern bringt endlich gleiche Rechte für alle Menschen, die verbindlich Verantwortung füreinander übernehmen wollen. Denn es ist genug „Ehe für alle“ da – egal, ob hetero- oder homosexuell.

Die Eingetragene Lebenspartnerschaft, die wir als Grüne 2001 als Regierungskraft gegen erbitterte Widerstände durchsetzen konnten, war ein Meilenstein auf dem Weg zur „Ehe für alle“.

Ein Abstimmungserfolg bedeutet: Endlich ist Liebe gleich viel wert! Die gesetzliche Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare ist Geschichte! Die Gleichstellung war überfällig und ist verfassungsrechtlich geboten. Sie wird zahlreiche Heiratsanträge, Hochzeiten und Ja-Worte auslösen und damit mehr Familienfeiern in unserer Republik – und das ist wunderbar so. Unsere Gesellschaft wird freier, gerechter, offener. Denn Liebe ist Liebe.

Deutschland wird damit zum weltweit 23. Land, in dem gleichgeschlechtliche Paare heiraten können.

Ich danke allen von Herzen, die in Zivilgesellschaft und Politik für die Eheöffnung vor- und mitgekämpft haben und diesen Fortschritt für gleiche Bürgerrechte mit errungen haben.

Alles andere als gleiche Rechte ist Diskriminierung. Daher habe ich für Kolleginnen und Kollegen der CDU/CSU-Fraktion, die mit ihrem Nein zur „Ehe für alle“ Schwule und Lesben weiter diskriminieren, kein Verständnis.“

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