26.01.2021  Allgemein

Statement Kai Gehring: Zum Beschluss der Hochschulrektoren-Konferenz (HRK) zu den Auswirkungen der COVID-19-Krise

Zum Beschluss der Hochschulrektoren-Konferenz (HRK) zu den Auswirkungen der Covid-19-Krise auf Forschung an den Hochschulen erklärt Kai Gehring, Sprecher für Forschung, Wissenschaft und Hochschule:

„In der Pandemie-Krise macht die Wissenschaft unsere Gesellschaft widerstandsfähig – und die Herzkammer unseres Wissenschafts- und Innovationssystems sind unsere Hochschulen. Der Beschluss der HRK muss ein Weckruf für Bundesforschungsministerin Karliczek sein, denn sie hat die Universitäten und Hochschulen angewandte Wissenschaft in der Krise bisher vernachlässigt. Wo Kooperationen zwischen Wirtschaft und außeruniversitärer Forschung von der Krise betroffen sind, unterstützt das Forschungsministerium. Diese Hilfe ist wichtig, aber bestenfalls die halbe Miete: Denn während Hochschulen genauso intensiv mit der Wirtschaft zusammenarbeiten, lässt sie das BMBF in der Krise im Regen stehen.

Die HRK warnt zurecht vor langfristigen Schäden der Pandemie für unseren Wissenschaftsstandort. Laborschließungen, unsichere Vertragsperspektiven und schleppende Digitalisierung haben im letzten Jahr vielen Forscherinnen und Forschern die Arbeit in Lehre und Forschung sehr schwer gemacht. Im Online-Semester drohen Studierende abzubrechen, wenn es an Lehrqualität und Campus-Kontakten mangelt und die „Überbrückungshilfe“ finanzielle Nöte nicht überbrückt. Zusammen mit den gestrigen Empfehlungen des Wissenschaftsrats wird die Hausaufgaben-Liste für Frau Karliczek damit immer länger. Auch die notwendige Stärkung der Gesundheitsforschung hierzulande darf nicht auf Kosten der Hochschulen oder anderer Forschungsbereiche gehen. Denn gerade die starke Grundlagenforschung an den Universitäten sorgt dafür, dass wir für die Herausforderungen der Zukunft gut vorbereitet sind – selbst wenn wir sie heute noch nicht kennen.“