14.08.2014  Forschung

RWE muss endlich umsteuern auf epochalen Umbau der Energieversorgung

Zu den dramatischen Umsatzeinbußen des Essener Energiekonzern RWE erklärt Kai Gehring, grüner Essener Bundestagsabgeordneter:

Klimawandel und steigende Preise für fossile Energieträger haben einen epochalen Umbau der Energieversorgung eingeleitet. Doch anstatt die ökologische Modernisierung der Energiewirtschaft durch innovative Investitionen mitzugestalten, hat der Energiegroßkonzern diese Entwicklung zu lange ignoriert. RWE hat zu spät erkannt, dass konventionelle Stromerzeugung auf dem Rückzug und Erneuerbare Energie auf der Überholspur ist.

Dass der Energieriese zehnprozentige Umsatzeinbußen einfährt, ist bitter, jedoch eine logische Folge jahrelang verfehlter Geschäftspolitik. RWE hat noch Milliarden in den Bau und Betrieb altindustrieller Kohle-, Atom- und Gaskraftwerke gesteckt, als erneuerbare Energien längst massiv boomten.

Vor allem weil RWE die Energiewende jahrelang verschlafen hat, droht der Konzern heute immer mehr in Bredouille zu geraten. Für den Industrie-, Wirtschafts- und Energiestandort Essen wäre ein „Weiter so“ von RWE daher verheerend. RWE muss sich schleunigst auf den heutigen und künftigen Energiemarkt einstellen und auf Erneuerbare Energien und Effizienz umsteuern, sonst riskiert der Konzern seine Wirtschaftlichkeit, Jobs und Zukunftsfähigkeit.

RWE hat viele Chancen, wenn das Unternehmen die Herausforderungen der Zukunft annimmt. Diese Chancen gilt es  auch im Interesse des Ruhrgebietes und seiner Städte zu nutzen. Mittelständische Energieunternehmen, kommunale Stadtwerke und viele mehr haben es vorgemacht: Der Energiemix der Zukunft wird auf einer dezentralen Erzeugungsstruktur aus erneuerbaren Energien und hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung bestehen.