Professorinnenprogramm: Wanka spart bei der Gleichstellung
Erst verkündet Ministerin Wanka per Pressemitteilung eine Förderzusage für 147 Hochschulen, und nicht einmal ein Jahr später kassiert sie ihre Zusage für über ein Drittel wieder ein – das ist wortbrüchig und unfair. Wanka verschaukelt damit Hochschulen und entwertet deren Arbeit für mehr Professorinnen.
Das BMBF muss dringend umsteuern und das Programm aufstocken. Das wäre auch ein wichtiges Zeichen an den wissenschaftlichen Nachwuchs: In Interviews befürwortet Ministerin Wanka verbal mehr Dauerstellen und verlässliche Karrierepfade, in der Praxis tut sie das Gegenteil, so dass Frauen in der Warteschleife statt auf der Karriereleiter landen. Bei dem wohl einzigen Programm, wo der Bund Dauerstellen anschiebt, muss die Ministerin endlich zeigen, dass es ihr ernst ist.“
Hintergrund:
Anfang Juli 2014 teilte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) mit: „147 Hochschulen in Deutschland können sich über die Förderung von jeweils bis zu drei Professorinnenstellen über fünf Jahre freuen. (…) Die Erfolgsquote der Bewerbungen lag bei 80%.“ (http://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Pressemitteilungen/pm2014-05.pdf)
Bundesforschungsministerin und GWK-Vorsitzende Wanka (CDU) lobte die Mühen der Hochschulen: „Die hohe Beteiligung und die Qualität der eingereichten Konzepte zeigen, dass die Hochschulen das Professorinnenprogramm nutzen, um geschlechtergerechte und familienfreundliche Strukturen aufzubauen.“ Trotz Erfolgs bei der Auswahl stehen über ein Drittel der erfolgreichen Hochschulen auf der Warteliste für die Förderung. Nur 96 der 147 erfolgreichen Hochschulen werden somit tatsächlich unterstützt.