22.05.2023  Allgemein

Pressemitteilung: Personeller Neuanfang bei Fraunhofer quälend lange überfällig

Vor der Sitzung des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft am Donnerstag, den 25. Mai erklärt Kai Gehring (Grüne), Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Bundestags:
„Seit über drei Monaten ist der verheerende zweite Bericht des Bundesrechnungshofes über unzählige gravierende Verstöße gegen interne und externe Regeln bekannt, wegen des Fortbestehens und der Erheblichkeit der Verfehlungen ist der personellen Neuanfang quälend lange überfällig.

Der Senat ist mit seiner Vorsitzenden in der Pflicht, endlich für einen echten Neuanfang in der Leitungsetage von Fraunhofer zu sorgen und damit den fortschreitenden Ansehensverlust zu stoppen. Angesichts des wiederholten und eklatanten Fehlverhaltens von Vorstandsmitgliedern muss neben der Neuwahl der Spitze auch die sofortige Ablösung des amtierenden Präsidenten erfolgen, um einen seriösen Neubeginn zu ermöglichen. Der Senat hat eine Schutzverantwortung für das Ansehen und die Integrität von Fraunhofer und muss dieser jetzt umfassend gerecht werden. Fraunhofer benötigt eine neue Führungsriege, die verloren gegangenes Vertrauen wieder aufbaut, also vor allem moderne Governance, wirksame Compliance-Regelungen sowie ein zeitgemäßes Leitungs- und Aufsichtsverständnis etabliert.

Angesichts der Rolle von Fraunhofer als bedeutsame Forschungseinrichtung erwarte ich von der Senatsvorsitzenden Hildegard Müller, dass sie die Führungskrise beendet, eine regelkonforme Haushaltsführung und dafür notwendige Strukturen herstellt. Angesichts des toxischen internen Klimas bei Fraunhofer und des fortschreitenden Reputationsschadens darf ein Befreiungsschlag nicht länger aufgeschoben werden, sonst diskreditiert sich die Selbststeuerung der Forschungseinrichtung als irreparabel und Innovationskräfte werden ausgebremst.“