16.08.2020  Allgemein

Pressemitteilung Kai Gehring MdB: Essener Clubkultur darf nicht weiter gefährdet werden.

Zum „Club-Brief“ an Bundesminister Seehofer sowie der aktuellen Situation der Ruhrgebiet-Clubs, erklärt der Essener grüne Bundestagsabgeordnete Kai Gehring:

Die in unserer Stadt gelebte Clubkultur ist für viele Essenerinnen und Essener ein wesentlicher Bestandteil ihres kulturellen Lebens. Die Essener Szene hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich weiterentwickelt und zieht pro Jahr tausende Menschen in unserer Stadt. Genau dieser Teil unserer Kulturlandschaft steht durch die Corona-Pandemie auf unabsehbare Zeit am wirtschaftlichen Abgrund. Für den Erhalt der Clubkultur im Ruhrgebiet braucht es mehr als Lippenbekenntnisse der Bundesregierung. Um zu verhindern, dass eine ganze Branche in den Ruin getrieben wird, sind Hilfsprogramme für die Veranstaltungsstätten überfällig.

Neben der benötigten Hilfe während der Corona-Pandemie gibt es aber auch dringenden Bedarf den Betrieb von Clubs baurechtlich zu schützen. Es darf es nicht sein, dass Clubs nach der aktuellen Bauverordnung als einfache „Vergnügungsstätten“ gewertet und damit Gefahr laufen aus der Mitte des Stadtlebens verdrängt zu werden. Dies trägt zum Sterben vieler Clubs bei und gefährdet einen wichtigen Bestandteil der Kulturlandschaft unserer Stadt. Clubs haben nicht nur leerstehende Gebäude und Stadtgebiete wiederbelebt, sondern nutzen oftmals auch baukulturell oder architektonisch interessante Gebäude und geben ihnen dabei eine einmalige Form der Nutzung.  Dabei sind die Clubs in unserer Stadt schon lange keine bloße Ansammlung von Gaststätten, sondern ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens sowie Standort- und damit Wirtschaftsfaktor unserer Stadt. Daher muss sich der Bund endlich für eine neue Regulierung einsetzen, damit der Fortbestand vieler Clubs und Kulturstätten in Essen aber auch deutschlandweit möglich bleibt. Neben einer Bewertung der als „Anlagen für kulturelle Zwecke“, muss es auch eine Lärmklausel geben, welche neben technischen Möglichkeiten zum Lärmschutz, auch einen Interessensausgleich zwischen Anwohnern und Clubbetreibern sicherstellt.

 

Der offene Brief an Seehofer als PDF