07.02.2017  Bildung

Konsequenzen aus PISA 2015

Anfang Dezember 2016 wurden die Ergebnisse der internationalen OECD-Vergleichsstudie PISA 2015 in Berlin vorgestellt. Die erste Teil-Studie, „PISA 2015 Ergebnisse (Band I), Exzellenz und Chancengerechtigkeit in der Bildung“, wurde auch auf Deutsch vorgestellt und beurteilt die Qualität, Chancengerechtigkeit und Effizienz von Schulsystemen aus 72 Ländern. Mit der Untersuchungsrunde „PISA 2015“ ist der zweite Zyklus der Schulleistungstests seit 2000 vollendet. In Naturwissenschaften, Mathematik und Lesen sind über die anderthalb Jahrzehnte zehntausende Jugendliche in den OECD-Staaten, aber auch in anderen Volkswirtschaften in ihren Kompetenzen getestet worden. Aufgrund der gemessenen Ergebnisse sind in vielen der teilnehmenden Staaten bildungspolitische Entscheidungen getroffen, Reformen angegangen und positive Entwicklungen verstärkt worden. Auch in Deutschland hat der „PISA-Schock“ im Jahr 2001 einiges in Bewegung gesetzt. Nun ist es Zeit für eine Zwischenbilanz. Angesichts der anstehenden Änderungen des Grundgesetzes bezüglich der Kooperation von Bund und Ländern im Bildungsbereich und der gemeinsamen angekündigten Initiativen im Bereich der Digitalisierung und der Förderung der leistungsstärksten Schülerinnen und Schülern sind dabei auch die Absichten der Bundesregierung von besonderem Interesse und Relevanz.

Mit der Testrunde von 2015 ist nun auch der Schwerpunkt Naturwissenschaften zum zweiten Mal nach 2006 durchlaufen worden. Naturwissenschaftliche Grundkompetenzen sind für unser alltägliches Leben von großer Bedeutung. Erst das Vertrautsein mit der (natur-)wissenschaftlichen Methodik ermöglicht es, selbstständig und unvoreingenommen Ereignisse zu analysieren, unter objektiven Aspekten zu bewerten und ggf. zu hinterfragen. In unserer durch naturwissenschaftlichen Fortschritt geprägten Zeit ist naturwissenschaftliches Wissen unabdingbar für die faktische Auseinandersetzung mit einigen der größten gesellschaftlichen Themen wie z. B. Klimaerwärmung, Einsatz von Gentechnik und den Auswirkungen der Digitalisierung. Naturwissenschaftliche Kompetenzen sind somit auch eine Voraussetzung, um an unserer Gesellschaft aktiv teilzuhaben. Vor diesem Hintergrund ist es besorgniserregend, dass die deutschen Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen im naturwissenschaftlichen Bereich nicht ausbauen konnten und in Teilen gar verschlechtert haben.

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