05.12.2017  Bildung

IGLU-Studie: Gemeinsame Bildungsoffensive dringend notwendig!

Anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) erklärt Kai Gehring, Bildungsexperte der grünen Bundestagsfraktion:

Insgesamt keine Verbesserung und in OECD-Rangliste ins untere Mittelfeld abgerutscht: die IGLU-Ergebnisse für Deutschland sind enttäuschend und müssen dringend zu größeren Anstrengungen führen. Die Herausforderungen in den Grundschulen steigen, deren Leistungsfähigkeit bei der Leseförderung jedoch noch nicht. Die auf fast 19 Prozent gestiegene Zahl der leistungsschwachen Schülerinnen und Schüler ist alarmierend. Leseförderung gehört im „Land der Dichter und Denker“ endlich in den Mittelpunkt – unabhängig von Herkunft der Schülerschaft und Postleitzahl der Schule. Dringend notwendig ist daher eine gemeinsame Bildungsoffensive von Bund, Ländern, Kommunen mit außerschulischen Partnern.

Die Lesefähigkeit von Kindern ist elementar für den Bildungsweg und spätere Berufschancen. Gute Grundbildung für alle muss deshalb in Deutschland einen höheren Stellenwert bekommen. Ein Messen von Bildungsleistungen reicht nicht aus, viel notwendiger sind gezielte Konsequenzen und gemeinsames Handeln. Nur so können  Ergebnisse der Bildungsforschung zu konkreten Verbesserungen in den Schulen führen.

Wir brauchen mehr Bildungsqualität und die Verbesserung der Bildungschancen von Anfang an. Dafür müssen von allen staatlichen Ebenen die Investitionen in individuelle Förderung gesteigert werden. Damit Bund, Länder und Kommunen dafür ohne Hürden an einem Strang ziehen können, muss das Kooperationsverbot in der Bildung im Grundgesetz endlich gänzlich fallen. Dann kann ein neues Bund-Länder-Ganztagsschulprogramm vereinbart und gestaltet werden. Nach dem großen Bauprogramm von Rot-Grün brauchen wir jetzt ein Programm, das mehr Qualität durch individuelle Förderung zum Ziel hat.

Die PM als PDF: PM_17_12_05_IGLU_Lesestudie