07.07.2020  Allgemein

Humanitäre Katastrophe in Idlib stoppen

Die im Dezember 2019 begonnene Offensive der syrischen Armee mit Unterstützung Russlands und Verbänden Iran-naher Milizen auf die Provinz Idlib hat zu unermesslichem Leid für die Zivilbevölkerung geführt. Dabei wird, wie auch in der Rückeroberung der anderen Regionen, gezielt die Zivilbevölkerung und zivile Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäuser bombardiert. Idlib ist eigentlich immer noch sogenannte Deeskalationszone und ist durch die territorialen Gewinne des syrischen Regimes der letzten Jahre zum letzten Zufluchtsort der Vertriebenen aus allen Teilen des Landes geworden.

Nun spielt sich in Idlib vor den Augen der Weltöffentlichkeit eine der größten humanitären Katastrophen des Syrienkriegs ab. Laut Angaben der Vereinten Nationen haben sich seit Dezember 2019 rund eine Million Menschen auf die Flucht an die türkische Grenze begeben. Die Geflüchteten leben unter katastrophalen Zuständen im Grenzgebiet zwischen der Türkei und den umkämpften Gebieten. Insgesamt verharren drei Millionen Menschen in der Provinz Idlib, die Hälfte von ihnen Binnenflüchtlinge aus anderen Landesteilen. Das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) beziffert den Anteil von Frauen und Kindern unter ihnen auf rund 80 Prozent. Die Situation in den notdürftig errichteten Flüchtlingslagern ist verheerend. Kaltes Wetter verschlimmert die Not der Menschen zusätzlich. Lokale Hilfsorganisationen berichteten von Kindern, die in den Flüchtlingslagern erfroren sind, auch der Beschuss von Lagern wurde gemeldet.

Der Antrag zum Nachlesen