04.12.2014  Hochschule

Hochschulen: Mehr Investitionen nötig

Zur heutigen Jahres-Pressekonferenz des Deutschen Studentenwerks erklären Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung, und Christian Kühn, Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik:

Die Bundesregierung sollte den rasant steigenden Studierendenzahlen durch höhere Investitionen in die Hochschulen gerecht werden. Die neuen Kooperationsmöglichkeiten im Grundgesetz, die in einem Monat in Kraft treten, müssen Bund und Länder nutzen, um gemeinsam die Studienbedingungen an Universitäten und Fachhochschulen zu verbessern. Studierende brauchen nicht nur einen Stu­dienplatz, sondern sie brauchen auch einen Platz im Hör­saal und im Seminarraum. Sie brauchen gute Bibliotheken und Mensen, eine verfügbare Studienberatung, und sie brauchen ein bezahlbares Dach über dem Kopf. Bei diesen nötigen Investitionen darf sich der Bund nicht länger wegducken. Sie bringen den Studierenden mehr Gewinn als unzureichende politische Pakete wie bei der BAföG-Entlastung.

Wir wollen, dass Studierende und Hochschulen von Schäubles geplantem Investitionsprogramm profitieren. Das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen von Bauministerin Hendricks darf nicht ohne eine Offensive für mehr bezahlbaren und studierendengerechten Wohnraum auseinandergehen. Damit aus Erstsemestern auch Absolventinnen und Absolventen werden, brauchen sie eine verlässliche soziale Infrastruktur auf dem Campus.

Mit dem Hochschulpakt allein ist der Studierendenboom nicht zu bewältigen. Wir brauchen eine Ausbau- und Sanierungsoffensive für die Hochschulen und einen Bund-Länder-Aktionsplan zum studentischen Wohnen. Dazu gehört, Zwischennutzungen von Bundesliegenschaften zu erleichtern. Anstatt ungenutzte und leerstehende Gebäude des Bundes an private Investoren zu verkaufen, sollten diese Gebäude für günstiges studentisches Wohnen geöffnet werden. Die Bundesregierung muss endlich runter von der Zuschauertribüne und gemeinsam mit den Ländern handeln.