01.10.2017  Forschung

Globale Forschungsplattform gegen antimikrobielle Resistenzen

Fehlende Forschungsanreize sind eine Bedrohung der öffentlichen Gesundheit weltweit. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben allein in der Europäischen Union jährlich circa 25 000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit antibiotikaresistenten Erregern. Obwohl neue Wirkstoffe dringend benötigt werden, wurden seit 1987 keine wesentlichen neuen Antibiotika-Wirkstoffklassen mehr entwickelt. Steigende Arzneimittelausgaben bedrohen darüber hinaus den universellen Zugang zu neuen und innovativen Medikamenten.

Die Staats- und Regierungschefs der G20 haben sich in ihrer Abschlusserklärung am 10. Juli 2017 dazu bekannt, „den Zugang zu erschwinglichen, hochwertigen Antibiotika, Impfstoffen und Diagnostika“ fördern zu wollen und sich dabei insbesondere auf die „nach Feststellung der WHO bedrohlichsten Pathogene und […] Tuberkulose“ zu fokussieren. Laut Abschlusserklärung soll mithilfe einer „neuen internationalen Plattform“ die Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Entwicklung unterstützt werden, um die „Wirkung bestehender und neuer Initiativen in antimikrobieller Grundlagenforschung und klinischer Forschung sowie der Produktentwicklung zu maximieren“. Laut einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vom 14. Juli 2017 wird das BMBF die Plattform „in den nächsten zehn Jahren mit bis zu 500 Millionen Euro unterstützen“. Die Initiative stehe „allen interessierten Ländern und Organisationen, einschließlich nichtstaatlicher Förderer, offen“ und würde „noch im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft [… im] Herbst ihre Arbeit aufnehmen“.

Die Kleine Anfrage und Antworten der Bundesregierung als PDF: Antwort_KA_Forschungsplattform_Antibiotika_1813641