25.03.2020  Allgemein

„Wohnungs- und obdachlosen Menschen brauchen den gesellschaftlichen Schutz mehr denn je“

Anlässlich des Sozialschutzpakets im Zuge der Corona-Pandemie erklärt der Essener Grünen-Bundestagsabgeordnete Kai Gehring:

“In der aktuellen Krise dürfen wir all jene nicht aus dem Blick verlieren, die in unserer Stadt besonders unter der akuten Krise leiden, weil ihnen ein eigener Schutzraum und das Zuhause fehlt.

Daher unterstütze ich jede Maßnahme, die wohnungslosen Menschen und solchen, denen sie droht und die bereits auf der Straße leben, Schutzräume in unterschiedlichen Einrichtungen bietet.

Um das Ansteckungs- und Verbreitungsrisiko in den engen Unterkünften zu senken, macht es epidemiologisch wie sozialpolitisch Sinn, wohnungslosen Menschen eine Einzelunterbringung zu ermöglichen.

Darum ist zu überlegen, inwiefern weitere Unterkünfte durch die Stadtverwaltung für wohnungslose Menschen umgenutzt werden oder sie in weitere leerstehende Pensionen oder Hotels unterkommen können.

Menschen, die auf Essens Straße leben oder in den städtischen Notunterkünften übernachten und selbst an Corona erkranken, brauchen neben Schutzräumen auch einen schnellen Zugang zu finanziellen Hilfen, damit sie sich selbst und andere schützen können.

Damit Personen geschützt werden, die von Wohnungslosigkeit akut bedroht sind, müssen drohende Zwangsräumungen ausgesetzt werden. Kein*e Essener*in darf jetzt wegen Mietschulden obdachlos werden. Unsere Stadtverwaltung muss den heute beschlossenen gesetzlichen „Krisen-Kündigungsschutz“ daher sofort konsequent durchsetzen.

Wir fordern alle Ebenen dazu auf, das erdenklich Mögliche zu tun, um wohnungs- und obdachlosen Menschen niedrigschwellig und unbürokratisch zu helfen. Bund, Länder und Kommunen müssen in dieser Krise Hand in Hand arbeiten und gemeinsam die bestmöglichen Hilfen für die Ärmsten der Armen realisieren.

Bedanken möchte ich mich für die umsichtige Arbeit der Mitarbeiter*innen, ihrer fürsorglichen Hilfe und Versorgung Betroffener in den beiden städtischen Einrichtungen für Obdachlose (Notschlafstelle Lichtstraße und Unterkunft Liebrechtstraße) unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie.

Auch bedanken möchte ich mich bei den ersten Essener Hoteliers, die in dieser schweren Zeit ungenutzte Zimmer Obdachlosen zur Verfügung stellen – das ist eine solidarische und vorbildliche Aktion, die hoffentlich viele Nachahmer findet.“