24.03.2015  Hochschule

Erasmus als europäische Marke stärken – Verunglimpfung durch AfD stoppen

Zu den heute veröffentlichten Zahlen der Erasmus-Geförderten und der Ankündigung der AfD eine Erasmus-Stiftung zu gründen erklärt Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung:

Europa ohne Erasmus wäre wie ein Haus ohne Bewohner. Das Erasmus-Programm ist ein europäisches Symbol für Weltoffenheit und internationalen Austausch. Mobilität, Austausch und Europaerfahrung öffnen neue Horizonte und Chancen. Umso wichtiger ist es, dass die Bundesregierung hier mehr für die Mobilität junger Menschen jeder sozialer Herkunft tut. Auslandsaufenthalte dürfen nicht am Geldbeutel der Eltern scheitern, sondern müssen allen offenstehen. Vom selbstgesteckten Ziel, wonach 50 Prozent der deutschen Studierenden studienbezogen in das Ausland gehen sollen, sind wir noch weit entfernt.

Das Erasmus-Programm ist eine etablierte Marke und ein europäisches Symbol für Weltoffenheit und internationalen Austausch. Deswegen ist es eine Unverschämtheit, dass die europafeindliche AfD eine ,,Erasmus“-Stiftung gründen will und damit diesen großen Europäer vereinnahmt und verunglimpft. Als bedeutender pro-europäischer Gelehrter des Humanismus würde es Desiderius Erasmus ablehnen, dass die Stiftung einer rechtskonservativen und europafeindlichen Partei seinen Namen trägt.

Die Namensgleichheit der AfD-Stiftung mit dem EU-weiten ,,Erasmus“-Stipendienprogramm ist ein Unding: Aufgrund der großen Verwechslungsgefahr mit dem europäischen Austauschprogramm sollte geprüft werden, ob die Vereinnahmung von Erasmus durch die AfD rechtens ist. Aus Sicht des Erasmus-Programms, das für Weltoffenheit und Austausch steht, ist die Vereinnahmung wohl kaum akzeptabel.