04.08.2014  Forschung

Ebola-Epidemie: Stärkeres Engagement in der Forschungsförderung nötig

Angesichts der anhaltenden Ausbreitung des Ebola-Virus und der hohen Zahl Erkrankter und Verstorbener in Afrika erklären Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Prävention und Gesundheitswirtschaft, und Kai Gehring, Sprecher für Forschung:

Die derzeitigen deutschen Bemühungen, vor allem vom Bernhard-Nocht-Institut, die betroffenen Länder Guinea, Sierra Leone und Liberia bei der Bekämpfung des Ebola-Virus mit mobilen Labors vor Ort zu unterstützen, sind begrüßenswert. Es zeigt sich aber auch, dass sich eine Epidemie nicht allein durch die Behandlung der Krankheit stoppen lässt, sondern nur in Verbindung mit Prävention und einer guten epidemiologischen Forschung.

Der akute Fall der Ebola-Epidemie in Afrika wirft ein Schlaglicht auf das fatale Grundproblem globaler Gesundheitspolitik: Krankheiten wie Ebola, aber auch Malaria und Tuberkulose, treten vorrangig in ärmeren Regionen der Welt auf und erhalten somit nicht die Aufmerksamkeit, die sie angesichts der hohen Infektionsrate verdient hätten.

Während die öffentlichen Forschungsmittel knapp bemessen sind, zeigt die globalisierte Pharmaindustrie kaum Interesse, in die kommerzielle und teure Forschung für nicht lukrative Medikamente zu investieren. Das zu ändern, ist eine zentrale Herausforderung für die Zukunft. Dringend notwendig ist ein klares Bekenntnis zu einer höheren Investition in die Forschung sogenannter vernachlässigter Krankheiten und zu einer stärkeren Förderung der Entwicklung neuer Impfstoffe. Es gilt kostengünstige und für den Einsatz vor Ort angemessener Medikamente und Diagnosemethoden bereit zu stellen. Dazu muss ein internationaler Gipfel der WHO zusammen mit den Ländern und der Pharmaindustrie implementiert und ein gemeinsamer Forschungsfonds auferlegt werden.