29.01.2021  Allgemein

Bildung ist kein Tourismus – Studierendenaustausch ermöglichen statt lahmlegen

Zur Meldung des statistischen Bundesamts, dass die Zahl der Studierenden insgesamt steigt, die der ausländischen Studienanfänger aber sinkt, erklärt Kai Gehring, Sprecher für Forschung, Wissenschaft und Hochschule:

Ein Jahr Corona-Pandemie schlägt sich nun auch in den Studierendenzahlen nieder. Zwar steigen die Studierendenzahlen wieder leicht, allerdings gibt es deutlich weniger ausländische Studienanfängerinnen und -anfänger. Die Corona-Pandemie mit ihren Reise- und Kontaktbeschränkungen bedeutet eine große Zäsur für Studierendenaustausch: Visa-Wartezeiten haben sich vielerorts nochmal verlängert und neue bürokratische Hürden gebracht. Bildung ist kein Tourismus, darum muss die Bundesregierung Studierendenaustausch unter Beachtung der gesundheitlichen Empfehlungen ermöglichen statt ihn lahmzulegen. Deutschland profitiert enorm von internationalen Studierenden, die sich dauerhaft hier niederlassen od er ihrem Gastland freundschaftlich verbunden bleiben.
Ein Studium ist attraktiv, öffnet Türen und erweitert Horizonte, so dass weiterhin viele junge Menschen auf einen akademischen Abschluss setzen. Damit aus Erstsemstern auch Absolventinnen und Absolventen werden, müssen sowohl die Studienbedingungen als auch die Studienfinanzierung stimmen. Darum ist es überfällig, dass Bundesbildungsministerin Karliczek endlich eine wirksame Corona-Hilfe für alle Studierenden in finanzieller Not auflegt und den Reformstau beim Bafög beseitigt. Sollte sie ihre Politik der unterlassenen Hilfeleistung fortsetzen, drängt sie Studierende massenhaft in den Studienabbruch.