27.04.2015  Wissenschaft

Vertrauen in wissenschaftliche Redlichkeit stärken

Zu den „Empfehlungen zu wissenschaftlicher Integrität“ des Wissenschaftsrats erklärt Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung:

Die heutigen Empfehlungen sind ein lang erwartetes und notwendiges Signal der Wissenschaftscommunity an die Gesellschaft, dass sie das durch prominente Plagiatsfälle getrübte Vertrauen zurückgewinnen will. Sich auf wissenschaftliche Redlichkeit und Integrität verlassen zu können, ist das A&O einer wissensbasierten Gesellschaft und Volkswirtschaft. An Bund und Ländern ist es, die Wissenschaft in ihrem Streben nach Redlichkeit zu unterstützen und die Bedingungen dafür flächendeckend sicherzustellen.

Es ist richtig, das Ombudswesen an den Hochschulen zu stärken und bundesweit institutionenübergreifend zu vernetzen. Mit unabhängigen Ansprechpartnern allein ist das Problem nicht gelöst: Nötig sind klare und bundesweit einheitliche Mindeststandards zur Qualitätssicherung an jeder Hochschule, um wissenschaftliche Redlichkeit zu beurteilen und überprüfen zu können.

Wissenschaftliche Redlichkeit ist Ehrensache und Grundlage jeder Wissenschaft. Unzureichende Betreuungsverhältnisse, prekäre Arbeitsbedingungen, individuelles Fehlverhalten und hoher Publikationsdruck dürfen redliches Handeln nicht aufs Spiel setzen. Bund, Länder und Hochschulen müssen darum Studierenden, Promovierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bessere Studien- und Arbeitsbedingungen ermöglichen.