10.06.2015  Forschung

Klimaforschung systematisch ausbauen

Zu den heute vorgestellten „Perspektiven für die Klimaforschung 2015 bis 2025“ des Deutschen Klima-Konsortiums (DKK) erklären Kai Gehring, Sprecher für Forschung, und Annalena Baerbock, Sprecherin für Klimapolitik:

Klimaforschung ist elementar für künftige Generationen. Sie braucht daher eine breitere und beherztere Unterstützung der Bundesregierung. Wissenslücken über steigende Risiken, Schadensausmaß und Lösungsstrategien müssen geschlossen werden. Forschungsdefizite bei kleinräumigen, lokalen und regionalen Klimakrisenfolgen können wir uns nicht erlauben. Die Effekte zunehmender Urbanisierung und intensiver Landwirtschaft auf das Klimasystem gehören gründlicher erforscht.

Heutige und künftige fatale Folgen der Klimakrise, wie gehäufte Extremwetterlagen, zeigen, wie überlebenswichtig Klimaschutz für die Menschheit ist. Verbal haben Frau Merkel und die G7-Staatschefs dies erkannt, konkrete Maßnahmen sind sie aber einmal mehr schuldig geblieben. Um die Wissensbasis zu verbreitern, Vorhersagegenauigkeit zu stärken und Handlungsoptionen zu erweitern, ist der systematische Ausbau und die engere Vernetzung der Klimaforschung erforderlich – national und global. Umfassende Risikoabschätzung ermöglicht, frühzeitiger auf Gefahren zu reagieren und klimafreundliche Innovationen zu entwickeln.

Deutschland kann auf ein breites Spektrum renommierter Klimaforschungsinstitute und eine dichte Landschaft universitärer und außeruniversitärer Forschung zurückgreifen. Deren Vernetzung und die engere Einbindung der Zivilgesellschaft müssen allerdings stärker gefördert werden. Die notwendige gesellschaftliche und wirtschaftliche Transformation lässt sich nicht allein naturwissenschaftlich angehen. Mehr interdisziplinäre Forschung zusammen mit den Sozialwissenschaften ist deshalb dringend erforderlich, um zentrale Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Ebenso wie das DKK halten wir eine Verbesserung der Datenlage zur Klimaprojektion für wichtig. Dazu würden eine modernere IT-Infrastruktur, eine „nationale Modellierungsstrategie“ und eine bessere globale Zusammenarbeit beitragen.

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