26.04.2020  Allgemein

Kein Rettungsschirm für 45.000 Essener Studierende – Gehring: Das kann so nicht bleiben

Über zahlreiche Branchen und Personenkreise haben Bund, Länder und Kommunen Rettungsschirme gespannt, um die Folgen der Corona-Pandemie abzumildern. Vom Schutz ausgenommen sind bisher die Studierenden: immerhin fast 45.000 allein in Essen und knapp 3 Millionen bundesweit.
„Die Corona-Krise schlägt bei den Studierenden in Essen voll durch. Hochschulen geschlossen, Nebenjob weg, Eltern in Kurzarbeit. Der Corona-Rettungsschirm muss endlich auch über Studierende gespannt werden, der ein befristetes Nothilfe-Bafög für alle umfasst“, fordert Kai Gehring, grüner Bundestagsabgeordneter für Essen und hochschulpolitischer Sprecher seiner Fraktion.

 

Die Pläne von Bundesbildungsministerin Karliczek (CDU), notleidenden Studierenden demnächst Darlehen anzubieten, hält der grüne Bundestagsabgeordnete für absolut unzureichend und verantwortungslos. „Wer vor der Pleite steht, braucht keine falschen Angebote, noch tiefer in die roten Zahlen zu rutschen.“ Das beste Rezept gegen corona-bedingten Studienabbruch sei die vorübergehende Öffnung des Bafög für alle inländischen und internationalen Studierenden. „Alle Studierenden, die pandemiebedingt ihren Nebenjob verloren haben, sollten ein Nothilfe-Bafög beantragen und erhalten. Das würde den 45.000 schnelle Unterstützung geben, die sie zunehmend dringend benötigen: Denn Lebensunterhalt, Wohnen und Ausbildungsaufwendungen fallen ja weiter an, während Einnahmen weggebrochen sind. Auch ein „Digitalsemester“ lässt sich ohne Absicherung nicht durchhalten“, so Gehring.

 

Seit Wochen mahnen Essener Hochschulrektoren, die demokratische Opposition im Bundestag, die Mehrzahl der Länder und Fachverbände vom Deutschen Studentenwerk über die Hochschulrektorenkonferenz bis Gewerkschaften die Öffnung des Bafög für Studierende an. Gehring: „Dem dürfen sich Union und SPD nicht länger verschließen. Nicht vergessen dürfen wir zudem das Schüler-Bafög. Denn auch schulische Auszubildende sollen bei Bedarf unbürokratisch Unterstützung erhalten können.“