13.10.2017  Bildung

IQB-Bildungstrend: Ergebnisse als heilsamen Schock betrachten

Deutschlandweit sind die Leistungen von Grundschülerinnen und Grundschülern laut „IQB-Bildungstrend 2016“ gesunken. Dazu erklärt Kai Gehring, Bildungsexperte der grünen Bundestagsfraktion:

Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends sind ernüchternd. Der beste Umgang damit ist, sie als heilsamen Schock zu betrachten und eine bundesweite Bildungsoffensive für mehr Investitionen für bessere Schulen zu vereinbaren. Denn Kinder, Eltern und Lehrkräfte haben keine Zeit, Schuldzuweisungen und ideologischen Grabenkämpfen zu lauschen. Es kommt darauf an, die Ergebnisse der Bildungsforschung zügig zu analysieren und kluge Konsequenzen zu ziehen. Aus der Analyse müssen Bund, Länder, Kommunen und Schulen miteinander die notwendigen Schritte gehen, um die Qualität des Unterrichts und die Lehrerausbildung weiter zu verbessern. Weder Herkunft noch Postleitzahl dürfen über gute Bildung entscheiden.

Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends erinnern an den PISA-Schock 2001. Wie damals muss es heute darum gehen, mehr Bildungsgerechtigkeit, höhere Investitionen, Qualität und Leistungsfähigkeit auf den Weg zu bringen. Eine echte Bildungsrepublik braucht eine neue Kooperationskultur zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Eine neue Bundesregierung muss sich aktiv für höhere Bildungsinvestitionen, Schulen in schwierigen Lagen und für ein neues Ganztagsschulprogramm stark machen. Denn nach den Kitas, für die gemeinsame Anstrengungen laufen, müssen nun auch die Schulen fit für die Zukunft gemacht werden. Es geht um so viel, weil Bildung die Quelle für Lebenschancen und künftigen Wohlstand ist sowie zentraler Schrittmacher für Integration und gesellschaftliches Miteinander.