02.09.2019  Allgemein

„In Sorge um die grüne Lunge Essens“

Zur schwierigen Lage in den Essener Wäldern erklärt Kai Gehring, grüner Bundestagsabgeordneter für Essen:

 

Die Tropenwälder am Amazonas brennen, doch auch um den Wald in Essen steht es schlecht. Den Wäldern als grüne Lunge Essens geht aufgrund von Luftschadstoffen und der an Fahrt aufnehmenden Klimakrise die Puste aus. Immer mehr Bäume in den Waldflächen rund um Essen erbraunen und vertrocknen.

Obwohl vor Ort das große Waldsterben bereits zu sehen ist, lassen sich die politisch Verantwortlichen der Großen Koalition in Berlin nicht aus der Ruhe bringen. Statt folgenlose Waldgipfel von Landwirtschaftsministerin Klöckner abzuwarten, der für September anberaumt ist, muss der ökologische Waldumbau mit aller Kraft vorangetrieben werden. Denn Forstfachleute warnen schon jetzt, dass sich das Klima schneller ändert, als sich das Ökosystem Wald anpassen kann.

Erste zarte Pflänzchen des ökologischen Waldumbaus zeigen sich bereits in Essen, zum Beispiel an der Heisinger Ruhraue, wo abgestorbene Eschen ersetzt werden und auch bei der Beseitigung von Sturmschäden. Wälder sind vielfältige Lebensräume und bedeutende Kohlenstoffspeicher und damit Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise und das Artensterben. Trockenheit, Hitze und Dürre verlangen einen Wald, der dafür besser gewappnet ist. Denn er leistet unschätzbar wichtige Dienste: Luft filtern, Wasser speichern, Boden schützen und besonders Kohlendioxid binden. Dafür ist ein Umbau zu Laubmischwäldern mit heimischen Bäumen unumgänglich.

Mit der GRÜNEN Bundestagsfraktion fordere ich einen bundesweiten Waldzukunftsfonds von einer Milliarde Euro über die nächsten 10 Jahre. Damit wollen wir den konsequenten Waldumbau von Forstmonokulturen hin zu standortgerechten und naturnahen Öko-Wäldern fördern. Nur Wälder, die gesund und stabil sind, die eine Vielfalt aus Laub- und Nadelbäumen haben, die für den jeweiligen Standort und an lokale Ökosysteme angepasst sind, können den Klimaherausforderungen begegnen. Der bislang schleppende Waldumbau zu naturnahen und standortgerechten Wäldern muss daher deutlich beschleunigt und flächendeckend umgesetzt werden.

 

Die Pressemitteilung zum download (PDF)