08.05.2018  Heimat

Gehring besucht GSE-Pflegeeinrichtungen – Warnung vor Personalmangel

Den internationalen Tag der Pflege am 12. Mai nimmt der Essener GRÜNEN-Bundestagsabgeordnete Kai Gehring zum Anlass um Pflegeeinrichtungen in unserer Stadt zu besuchen. Am Dienstag (8.5.) hat er sich in der Tagespflege in Rellinghausen und im Pflegezentrum St. Altfrid einen direkten Eindruck von der Arbeit vor Ort verschafft. Beide Einrichtungen gehören zur Essener Gesellschaft für Soziale Dienstleistungen (GSE).

Mit seinem Besuch möchte Gehring auf die großen Herausforderungen in der Pflege aufmerksam machen und sich vor Ort über die Personal- und Arbeitssituation informieren.

„Ich habe beeindruckende Pflegerinnen und Pfleger erlebt, die ihren wichtigen Job mit Herzblut und Leidenschaft machen. Alle sind sichtlich engagiert, eine angenehme Atmosphäre für ihre Gäste bzw. Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen. Meine Anerkennung!“, betonte der Abgeordnete.

Trotz aller Lobesworte kamen bei den anschließenden Gesprächen mit GSE-Geschäftsführer Heribert Piel und dem Leitungsteam auch die großen Herausforderungen in der Pflege zur Sprache. Gehring: „Den Mangel an Personal in der Pflege kann die GSE noch durch attraktive Bedingungen, ein gutes Arbeitsklima und die eigene Ausbildung überbrücken. Aber auch hier wird es spürbar, dass der Arbeitsmarkt für Pflegekräfte leergefegt ist.“ Zahlen zum Personalmangel in der Pflege musste die Bundesregierung jüngst auf eine grüne Anfrage hin einräumen: Allein in NRW fehlen 4763 Altenpflegefachkräfte und 3.049 Pflegefachkräfte. Zudem gingen insgesamt die Ausbildungszahlen im Vergleich zu 2014 in der Krankenpflege zurück.

Parlamentarisch werden die Grünen sich für die Pflege weiter stark machen. Zwei Pflege-Sofortprogramme hat die grüne Bundestagsfraktion in den Bundestag eingebracht. Damit fordern sie zusätzlich insgesamt 50.000 Pflegefachkräfte für die Alten- und Krankenpflege. Die Umsetzung müsse verbunden sein mit stärkeren Anreizen, um die Rückkehr in den Beruf und die Aufstockung auf Vollzeit zu erleichtern, erläutert Gehring. „Um in diesem schönen Beruf gerne arbeiten zu können, gehören zudem bessere Weiter- sowie Fortbildungsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen, die menschliche Zuwendung ermöglichen, dazu.“