15.02.2017  Allgemein

Gefährliche Schwächen bei der Forschungsförderung

Zum Jahresgutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) erklärt Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung:

Unser Land lebt von Neugier und Ideenreichtum. Die Bundesregierung muss deshalb den Forschungsstandort nachhaltig stärken. Gesamtstaatlich muss das Ziel erreicht werden, mindestens 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Forschung und Entwicklung zu investieren. Nur so können auch der riesige Investitions- und Modernisierungsstau bei den Infrastrukturen des Wissens aufgelöst und mehr wissenschaftliches Personal in Hochschulen und Forschungseinrichtungen eingestellt werden.

Die Kommission fordert wie schon seit Jahren die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung. Diese Unterstützung wäre für Kleine und Mittlere Betriebe bitter nötig, denn ihre Forschungsaktivität geht zurück. Die Regierung hat bei diesem Thema auf ganzer Linie versagt. Wie auch beim Thema Digitalisierung setzt sie keine ausreichenden Anreize für Forschung und Entwicklung. Deutschland muss sich aus dem derzeitigen Status des digitalen Entwicklungslands herausarbeiten, weil ein weiteres Schneckentempo zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen und Modernisierungsdefiziten führt. Durch Fehler wie diese drohen wir den Anschluss an die führenden Innovationsnationen zu verlieren.

Die Forschungsförderung muss nachhaltiger ausgerichtet werden. Dazu gehört, neben neuen Techniken auch soziale Innovationen besser zu fördern und die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft zu verbessern.