22.05.2017  Hochschule

Deutschlandstipendien: Schwach gestartet und stark nachgelassen

Zur heute erschienenen Förderstatistik 2016 des Statistischen Bundesamts, demnach nur 0,9 Prozent der Studierenden Deutschlandstipendien erhalten, erklärt Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung:

Schwach gestartet und stark nachgelassen – das ist die maue Bilanz nach sechs Jahren Deutschlandstipendium. Frau Wanka schmückt sich einmal mehr mit dem größten Ladenhüter ihres Ministeriums. Sämtliche Ausbauziele haben sich als völlig unrealistisch erwiesen. Jahr für Jahr verfallen Abermillionen Euro, die für das Deutschlandstipendium reserviert sind, während Union und SPD das BAföG verwalten statt gestalten und es nicht bedarfsgerecht ausbauen. Auch trägt das Deutschlandstipendium insgesamt nicht zur sozialen Öffnung unserer Hochschulen bei. Umsteuern in Richtung einer verlässlichen Studienfinanzierung und einer effektiven Stipendienvergabe – das ist die einzig sinnvolle Konsequenz.

Deutschland hat mit den Stipendien der Begabtenförderwerke, mit den Aufstiegs- und Weiterbildungsstipendien sowie zahlreichen Stiftungsstipendien ein differenziertes Stipendiensystem. Das gilt es weiterzuentwickeln, damit es stärker zu mehr Bildungsgerechtigkeit beiträgt und neue Zielgruppen wie geflüchtete Studierende besser adressiert.

Statt an einer teuren staatlich finanzierten Doppelstruktur bei der Stipendienvergabe festzuhalten, sollten Wirtschaftsverbände endlich ihre Versprechen einlösen, die Stipendienkultur in Deutschland zu stärken. Sie haben es in der Vergangenheit immer wieder in Aussicht gestellt, Stipendiensysteme unterhalten zu wollen. Der Bund sollte daher dafür Sorge tragen, dass die Wirtschaftsverbände das Deutschlandstipendium in Eigenregie übernehmen.

 

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