10.03.2020  Allgemein

Corona-Virus: Zeit gewinnen für Versorgung und Gesundheitsforschung

Zu den Corona-Fällen in Essen erklärt der Essener Grünen Abgeordnete Kai Gehring, und Sprecher für Forschung, Wissenschaft und Hochschule:
Um die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus zu bremsen, müssen wir jetzt verantwortungsvoll und besonnen handeln. Es ist nun unser aller Aufgabe, insbesondere verletzliche Personengruppen, durch verantwortungsvolles Handeln zu schützen. Das Gesundheits- und Forschungssystem in unserer Stadt und im Ruhrgebiet ist auf solche Szenarien gut vorbereitet, auch weil wir eine starke Labor-Infrastruktur für Früherkennungen und Behandlung haben.
Zielgenaue Präventionsmaßnahmen verringern auf Grundlage der wissenschaftlichen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts den Druck auf unser Gesundheitssystem und schützen besonders verletzliche Personengruppen.
Das schafft wertvolle Zeit für die Entwicklung eines Impfstoffes, um Neuinfektionen zu verhindern, und für die Weiterentwicklung von Medikamenten für Infizierte. Es braucht Erkenntnisse aus der Grundlagen-, Infektions- und Immunitätsforschung, um während unterschiedlicher Krankheitsstufen Patientinnen und Patienten wirksam zu helfen. Denn dauerhaft wird der Kampf gegen das Virus nur auf Basis guter Gesundheitsforschung gewonnen. Hier muss die Weltgemeinschaft Hand in Hand zusammenarbeiten, die Wissenschaftsgemeinschaft international eng kooperieren und die notwendigen Ressourcen für die Impfstoffentwicklung aufbringen. In den Beschlüssen des Koalitionsausschusses von gestern ist die Rede von Investitionen – doch mehr Mittel für die Gesundheitsforschung sucht man darin vergebens. Eine Mittelaufstockung muss Priorität der Koalition werden.
Das Forschungsministerium ist Mitglied im Leitungsgremium der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) und hat damit einen wichtigen Schlüssel in der Hand, die internationale Forschungsförderung maßgeblich voranzubringen. Doch das Karliczek-Ministerium will bislang offenbar keine Vorreiterrolle in der Impfstoffforschung übernehmen. Doch es wäre eine wichtige Aufgabe der Bundesregierung, sicherzustellen, dass die neu entwickelten Medikamente bezahlbar bleiben und Menschen weltweit Zugang dazu haben. Denn gerade Staaten mit weniger entwickelten Gesundheits- und Forschungssystemen sind angesichts des Corona-Virus auf schnell verfügbare Medikamente und Impfstoffe angewiesen.
Ich danke allen Menschen, welche sich in Kliniken, Arztpraxen, den Ämtern sowie in den Hilfsorganisationen einsetzen für Ihre unermüdliche Arbeit.